HÖRT, HÖRT

©Gertraud Schnabel

Ich habe mich ein wenig umgehört, was es mit dem Hören so auf sich hat. Was ich da so alles zu hören bekommen habe, ist nicht von schlechten Eltern. Manches war richtig unerhört, sowas hab ich noch nie gehört gehabt, manches wollte ich eigentlich überhören, letztendlich musste ich mir doch alles anhören!

Der Arzt arbeitet beim Abhören mit anderem Werkzeug, als die Polizei, das steht fest. Doch beim Gespräch danach hört sich das beim Arzt anders an, nicht wie ein Verhör! Verhört zu werden ist nicht dasselbe, wie sich verhört zu haben, auch das ist ein Fakt. Ob danach eine Anhörung bei einer Behörde folgt und man angehört wird, das ist ungewiss. Manchmal kann man sich dabei auch echtes Gehör verschaffen, was bei einem Arzt nicht so einfach geht, wenn man an Gehörlosigkeit leidet, nur Schwerhörigkeit ist noch in den Griff zu bekommen. Dem Schwerhörigen gehörig ins Gewissen zu reden, macht in diesem Fall nicht immer Sinn. 

Besser ist es aufzuhören, mit dem, was einem nicht gut tut, sich umhören, was besser fruchtet und zuhören, was gesagt wird. Wenn du das Gefühl hast, deine Wände zum Nachbar sind hellhörig, dann ist es ratsam nicht zu genau hinzuhören. Selten kommt einem wichtiges zu Ohren! 

Wer noch ein Hörrohr besitzt, weiß, dass es ihm nicht ewig gehört hatte. 

Laut in den Hörer zu rufen, bedeutet auch nicht immer, dass man gehört wird vom anderen Hörer. Und ob er einem erhören wird, ist auch sehr fraglich, die meisten bleiben unerhört

Wenn jemand gehorsam alles macht, was ihm aufgetragen wird, ohne es zu hinterfragen, darf prüfen, ob er nicht hörig ist, nur um sich dazugehörig fühlen zu können! Wenn ja, sollte er schnellstens damit aufhören. Hören kommt ja nicht umsonst von horchen, doch zwischen horchen und gehorchen ist ein großer Unterschied!

Ist, was ein Zuhörer in einem Hörsaal zu hören bekommt, etwas, was man vom Hörensagen her kennt?

Ich hoffe, ich habe euch damit gehörig zum Nachdenken gebracht!

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