Loslassen und Veränderung

©Gertraud Schnabel

Schön langsam kommt der See zur Ruhe! Vorbei ist die wilde Zeit des Frühlings und des Sommers. Auch die Herbststürme lassen nach, die alles noch einmal von vorne aufgewirbelt haben! Die Natur ergibt sich in ihre Nacktheit und sichtbar bleibt nur das Beständige! 

Alles andere ist gewichen, hat dem Sturm der Veränderung nicht stand gehalten! Lange war die Hoffnung da, dass die Gewohnheit bleiben kann, dass wir verschont bleiben, wir an altem festhalten können und nicht hinsehen brauchen, die Veränderung einfach ignorieren können. 

Doch jetzt ist es klar, es ist Zeit, nach innen zu gehen und das eigene wärmende Feuer anzumachen! Sich zurückzuziehen und sich dem Unvermeidlichen hinzugeben! So wie die Stürme im Außen zusammengeräumt haben, aufbricht, zum Vorschein bringt, was unter der Blätterdecke versteckt war, genauso ist es Zeit, in uns selbst zu sehen, rund um uns WAHRzunehmen, was noch zu uns passt und was entsorgt werden darf! Beginnen zu hinterfragen, selbst zu spüren und uns Gewahr zu werden, ob uns gefällt, was wir gerade leben – erleben – ob wir selbst JA dazu sagen können, weil es für uns stimmig ist oder ob es der bewussten Veränderung bedarf!

Die Natur hat keine Angst, alles abzuwerfen, loszulassen, in die Stille zu gehen und mit neuer Kraft, neues Leben hervorzubringen. Angst ist kein guter Ratgeber, wenn es Angst bringt, ist es nicht in der Liebe, somit ist es nicht der richtige wahrhaftige Weg. So fühl nach innen und spüre, was du brauchst, damit die Angst verschwindet und der innere Frieden sich einstellt und richte dich danach aus!

Nur dann werden wir den Winter überdauern und sowie die Samen im Inneren der Erde nicht erfrieren, sondern in der Finsternis des Verborgen-SEIN überleben und somit im Frühling neu zum Leben erweckt! Dann jedoch, werden wir, wie die Natur mit einer Kraft erblühen, wachsen und gedeihen, dass es unaufhaltsam sein wird!

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Wie ich dir begegnen möchte

©Gertraud Schnabel

Ich möchte dir nur auf der Insel der Achtsamkeit begegnen, damit ich dir zeigen kann, wer ich bin und gleichzeitig dir den Freiraum lasse, du selbst zu bleiben!

Ich möchte dir auf der Insel der Liebe begegnen, damit ich dir zeigen kann, wie schön es ist, mich in dir zu verlieren und dir gleichzeitig die Möglichkeit geben, dich in mich fallen zu lassen!

Ich möchte dir auf der Insel der Geduld begegnen, um dir meinen Weg zu zeigen und gleichzeitig das Tempo deines Weges nicht zu stören! Ich werde auf dich warten, wenn ich schneller gehe, wie du auf mich wartest, wenn ich eine Pause brauche!

Ich möchte dir auf der Insel der Nähe begegnen, ohne dir zu nahe zu treten, ohne deinen Freiraum einzuengen, den deine Seele braucht zum Wachsen und sich selbst immer wieder neu zu entfalten.

Ich möchte dir auf der Insel der Leichtigkeit begegnen, um mit dir zu tanzen, zu spielen und im Augenblick verlierend. Und doch wir selbst zu bleiben und uns im anderen leuchten zu sehen! Dass wir uns Spiegelbild und Ergänzung sind, im Gleichklang schwingen, sowie gegengleich im Wechselspiel! 

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Du hast mich fallen gelassen!

©Gertraud Schnabel

Ich dachte, ich gehöre zu dir, doch du hast mich fallen gelassen, achtlos, mich dem Tode preis gegeben, du wusstest, dass ich ohne dich sterben würde, weil wir einfach eins waren, eins sein müssen, damit ich leben kann! Auch du wirst ohne mich nicht mehr der selbe sein, dir wird was fehlen und du wirst dich ohne mich nackt fühlen! Du hast dich mit mir geschmückt, dich von deiner schönsten Seite zeigen können, jetzt sieht man dir von weitem an, wie alt und knorrig du wirkst, wo die Zeit dir Wunden zugefügt hat, du wirkst gebrochen in manchen Bereichen, für alle sichtbar! 

Jetzt geht meine Reise ohne dich weiter, ich werde so nicht mehr zu dir zurück kommen. Das geht nicht mehr, doch wenn du deine Nacktheit ohne mich überlebst, die Kälte, die dir jetzt begegnen wird, überlebst, diese frostige Zeit des – ohne mich seins – überdauerst, dann werde ich wieder kommen, versprochen, sofern es rund um dich auch wieder warm wird, hell und du mir Nahrung gibst und wieder Halt, damit ich mich bei dir festhalten kann und mich selbst zum Ausdruck bringen kann, in meiner Art und meiner Form des SEINS! So ist der Kreislauf, du hast mich fallen gelassen, jetzt musst du warten, bis mich die Wärme erneut wachsen lässt, um dass ich dir wieder dienen kann!

Das ist der Kreislauf und die Symbiose zwischen Baum und Blatt, aus der Sicht des Blattes!

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Unser erster Frauenkreis

©Gertraud Schnabel

Wir haben den Frauenkreisabend ins Leben gerufen, da sich die Stimmen mehrten, endlich wieder einmal Frau sein spüren zu wollen und die Weiblichkeit wieder entfalten zu können. Einfach zu sein, nicht, wie wir es antrainiert bekommen haben, alle anderen und alles andere über die eigenen Bedürfnisse zu stellen, sondern wieder einmal selbst an erster und wichtigster Stelle zu stehen.

Selbst wichtig zu sein, sich spüren zu lernen, zu fühlen, wo die eigenen Bedürfnisse liegen, sich wahr zu nehmen und die ureigene Weiblichkeit wieder zu entfalten, ist die zentrale Aufgabe der Zusammenkünfte. Die Weiblichkeit und das Gefühl dazu wurde früher – bei den Urvölkern – von den Stammesältesten auf die nachfolgenden Generationen weiter gegeben – nicht nur durch erzählen sondern durch vorleben. Es war im kollektiven Bewusstsein verankert, es wurde aktiv gelebt in der Gemeinschaft, die kleinen Mädchen hörten schon zu, wenn junge Frauen Rat bei den weisen alten Frauen suchten und lernten so, was es bedeutet Frau zu werden und zu sein. Sie hörten schon von der Wichtigkeit der Hingabe, nicht nur um selbst glücklich zu sein, sondern auch dem Mann eine gute und wichtige Partnerin zu sein.

Wenn man heutzutage Frauen fragt, was Weiblichkeit bedeutet, kommt meistens ein fragendes “ich weiß es nicht” oder dass es sich dabei um schminken und stylen zu müssen und als Erotikwesen für den Mann zu dienen. Es wird ja auch dementsprechend in den modernen Frauenmagazinen so suggeriert und uns auch noch fest gesagt, dass wir einem Frauenbild des schlanken Körpers entsprechen müssen, um “up to date” zu sein. 

Darum haben wir es uns zur Aufgabe gestellt, uns Frauen wieder in das Bewusstsein der Urweiblichkeit zu bringen, gemeinsam mit den Ahnen und im aktiven Wirken der unterschiedlichen Charaktere der anwesenden wunderbaren Frauen. Es finden sich genau diese Frauen an den Abenden zusammen, die sich gegenseitig fördern und unterstützen, sich bei der Heilung alter Wunden helfen können, die sich spiegeln und in Liebe annehmen. 

Jedes Thema, jede Sorge und auch jede wunderbare Anekdote findet Platz und Würdigung. Die Wichtigkeit der offenen Kommunikation wird wieder sichtbar, da wir dadurch erkennen, dass wir alle an den selben Themen zu arbeiten haben, nur die Zeitpunkte sind unterschiedlich. Das gegenseitige Halten und Gehalten werden, bedingungslos, einfach weil das Gefühl da ist, dass es gerade gebraucht wird, ist eine wunderbare Erfahrung dabei.

Wenn du nähere Infos möchtest, kannst du dich gerne per Mail an uns wenden: g.schnabel@wortspielakademie.com

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EIGENVERANTWORTUNG

©Gertraud Schnabel

Das Märchen vom Energiesparmodus und der Eigenverantwortung

Unser Gehirn ist darauf ausgerichtet möglichst wenig Energie zu verbrauchen und viel Energie zu erhalten. Zusätzlich sind wir konditioniert worden, die Verantwortung überall wo es geht, abzugeben an andere. Das bringt wirtschaftlich gesehen sehr viel Umsatz und fördert die Reichen.  Das beginnt bei der Gesundheit, über die „Schönheit“ bis hin zu unserer Lebenseinstellung bzw Lebensform und dem vermeintlichen „glücklich sein“. 

Der Trend bestimmt, wie unsere Haare, Kleidungsstil, Fingernägel und dergleichen auszusehen hat, um dass wir schön und begehrenswert sind. Nicht wir selbst bestimmen, wie wir uns wohl fühlen, was uns selbst gefällt, wir folgen einem Trend, wie es zu sein hat. Ich kenne wenige Frauen, die gerne bügeln, doch alle nehmen den Druck auf sich, Wäsche zu bügeln, stundenlang einer Tätigkeit nachzugehen, die sie hassen, um einen Trend zu folgen – glücklich werden sie dadurch nicht! 

Sie gehen zum Frisör, um sich eine Frisur machen zu lassen, wo der Frisör meint, die passt ihnen, zahlen viel Geld dafür und sind dann nicht wirklich zufrieden damit, gehen nach Hause, waschen sich die Haare u gestalten die Frisur um, weil es so nicht gepasst hat. Sie lassen sich die Fingernägel künstlich machen, was wieder wer anderer tun muss, gegen Entgelt natürlich, weil es selbst ja nicht möglich ist. 

Es werden viele Kosmetika gekauft, wo künstliche Ersatzstoffe drinnen sind, anstatt die echten natürlichen Mittel zu nutzen, da dies ein paar Handgriffe mehr bedeuten, also Energie verbraucht. Man hat die Zeit nicht dazu, weil man ja Geld verdienen muss. Welches man nicht bräuchte, wenn man diesen Trends nicht folgen würde, die weder glücklich machen, noch gesund sind. 

Fertigessen geht schneller, ist jedoch teurer, ungesund, was danach Energieaufwand bedeutet, um wieder zu gesunden. 

Wir gehen einer Arbeit nach, die wir nicht mögen, um Dinge zu kaufen, die wir weder brauchen noch wirklich wollen, um im Trend zu sein, um dazu zu gehören, angenommen zu werden, um super dazustehen. Wenn dann die Neider um uns sind, fühlen wir uns unwohl, sind verletzt, weil wir angefeindet werden. Wir kämpfen wieder darum, angenommen zu werden, wie wir sind und verstehen nicht, warum es nicht funktioniert. Mit falschen Haaren, Nägel, Kleidung und Jobs, die nicht unsere Werte, Talente und Wesen zur Geltung bringen. Ein ständiger Energieaufwand, eine Maske und eine Rolle zu spielen, die uns suggeriert wurde, die weder unser Wesen widerspiegelt, noch uns glücklich macht.

Wir lassen andere entscheiden – Chefs, Partner, Freunde, Verwandte, Ärzte, Politik, Trends – wo man sich trifft, was man macht, was integer ist, wie man zu sein hat – das ganze Leben wird abgegeben, denn das spart Energie! Bis man innerlich aufgegeben hat und meint, da kann man halt nichts machen, falls man sich unwohl fühlt. Jetzt – ja genau jetzt ist der Zeitpunkt, wo man sehr viel Energie braucht, um das auszuhalten, um sich gegen sich selbst zu stellen, die innere Stimme zu unterdrücken, die Sehnsucht des Herzens zum Schweigen zu bringen und schließlich und endlich um die verlorene Gesundheit, die unweigerlich dadurch leidet, wieder zu erlangen.

Hätte man – ja hätte man doch nur – die Energie vorher aufgewandt, um zu sich zu stehen, um sich zu fragen, wer bin ich, was bin ich, wie komme ich dahin, genau das zu leben, was mich selbst ausmacht. Was sind meine Talente, wie fühle ich mich wohl, wie möchte ich sein? Und dann zu schauen, was brauche ich, dass ich dahin komme, wo ich glücklich bin! Ja, das kostet scheinbar sehr viel Energie und Kraft, jedoch auf lange Sicht gesehen viel weniger, weil ich danach genau das Leben führe, was ich möchte u das kostet dann viel weniger Energie, als das auszuhalten, was andere für mich bestimmen und gegen mich selbst zu handeln.

Zu mir zu stehen fließt, ist leicht, fügt sich von selbst. Die Anstrengung ist lediglich davor, mir klar und bewusst zu werden, wer ich bin und zu entscheiden, zu mir zu stehen. Ja, auch da werden Neider da sein, jedoch viel weniger, mehr werden gleichgesinnte uns begleiten, die sehen, wer wir wirklich sind und uns genauso schätzen achten und annehmen, wie wir eben sind. 

Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass wir hier auf dieser Erde irgendetwas an Energie erhalten, ohne welche einzusetzen. Denn alles ist Energie und Energie geht nicht verloren, sie wandelt sich. Die Wege sind unterschiedlich, genauso wie wir, denn wir sind nicht gleich, niemand gleicht dem anderen, wir sind einzigartig! Unsere Gefühle machen unsere Seele aus, das Wesen beseelt den Körper. Freude, Liebe, Lachen und Leichtigkeit schwingen fein und mit hoher Energie, dies erreichen wir, wenn wir dem Herzen folgen, unseren Herzensweg gehen. Fremdbestimmtheit, Ärger, Krampf und Selbstablehnung und Verleugnung schwingen schwer und entstammen dem Ego, der Maske, der Rolle die uns zugedacht wurde und kosten sehr viel Energie, werden niemals glücklich machen und uns von innen nähren können.

Wann beginnst du, DEIN Leben zu leben, welches sich für dich gut anspürt, leicht ist, dich beschwingt und lächeln lässt? 

Wann sparst du wirklich deine Energie, indem du in die Eigenverantwortung über gehst und das tust, was dich ausmacht, lebst, wer du wirklich bist und was dich glücklich macht?

Eigenverantwortung ist Freiheit und Freiheit ist der Weg, nicht mehr tun zu müssen, was andere für mich entscheiden, sondern zu tun, was ich selbst gerne mache. Freiheit ist die Kunst sich selbst zu leben!

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Der Herbst

©Gertraud Schnabel

Ich spüre ihn, wie er kommt, der Sturm, er tobt in meinem Garten, aber auch in mir. Ich spüre den Herbst meiner Gedanken! Viele sterben einfach ab, haben im Frühling so verheißungsvoll begonnen, sind aufgeblüht zu wahrer Pracht, doch jetzt, bevor ich sie noch ernten konnte, hat ein Sturm sie weggefegt! Nicht jede Blüte des Frühlings ist im Herbst eine Frucht geworden. Doch auch viele Blüten, wo es nicht danach aussah, sind reif geworden und schmecken herrlich!

Grau ist es geworden rund um mich, obwohl ich noch das eine oder andere Leuchten feststellen kann. Die Blätter sind es, die der Sonne noch die Kraft huldigen, die sie bald nicht mehr haben wird. Denn auch sie, die Sonne muss zugeben und sich eingestehen, dass es Zeit wird anzuerkennen, dass die Kraft nachlässt. Das es an der Zeit ist, wieder etwas in den Hintergrund zu treten, um woanders strahlend zu leuchten. Was nicht bedeutet, dass die Sonne selbst an Kraft verliert, nur dort, wo sich der Herbst die Vorherrschaft sichert, dort ist es an der Zeit kürzer zu treten, nur mehr selten zu scheinen. Bewusst werden zu lassen, wie kostbar das Licht ist, wie viel grau es zu besiegen mag, einfach dadurch, dass es ein paar Strahlen aussendet, die einem bis ins Herz berühren!

Kalt ist es geworden, was mich veranlasst nicht mehr so oft nach außen zu gehen, wenn doch, mich besser einzuhüllen, um den Wind nicht so zu spüren. Ich liebe den Herbst, ich mag ihn sehr, denn er regt mich an, mich wieder nach innen spüren zu lassen. Er zeigt mir, wie viel Leuchten aus mir kommt, wie viel Kraft in mir steckt, wenn ich produziere, Gedanken, Taten, Fotos, Geschichten, Träume, Ideen… doch zuerst im Inneren, erst später, wenn es wieder Frühling wird, nach außen. Wenn der Kreislauf wieder bei seinem Anfang beginnt.

Jetzt kommt die Zeit der Reflexion. Die Zeit, des nach innen zu gehen. Der Baum macht es uns vor, er wirft seine Verbindungen nach außen ab, um sich seine Ressourcen zu erhalten, um nicht zu viel nach außen abzugeben. 

Die Stimmung passt sich an, so wie sich die Erde dreht und sich die Jahreszeiten anpassen. Alles passt sich an, alles war schon so oft da, alles kommt wieder. Jeder Herbst ist ein Herbst, trotzdem ist kein Herbst wie der andere! Herrlich, der Nebel am Morgen, der die Spinnweben sichtbar werden lässt, die immer schon da waren, aber nur jetzt, durch die Tautropfen ans Tageslicht kommen. Für alle sichtbar, wie Worte, die zeigen, was sich alle denken, aber nur die „Bösen“ zu sagen trauen. Wer ist böse, was ist böse? Der Nebel, ja, denn er verdeckt die Sonne und macht die Spinnweben sichtbar, das, was ich in meinem Garten nicht sehen mag, das, was mir scheinbar die Schönheit vergällt. Tausende von kleiner Spinnen, die jetzt im Herbst zu leben beginnen, die ausziehen in die weite Welt, obwohl sie zuerst mit dem Verstecken beginnen müssen, bevor die Zeit der Sonne wieder kommt. Die Weben lehren mich, nach innen zu gehen, nachzusehen, wie ist es mit meinem Herbst? Lass ich wirklich nur die Sonne scheinen, die Blätter leuchten, oder ziehe ich wie ein Sturm durch das Land, fege alles ab, lasse meine Regentropfen überall das Land berühren. 

Ach ja, der Regen, kalt, nass, nicht sehr beliebt hier. Seine Tropfen können viel Schaden anrichten, doch auch viel Gutes bringen. Wenn er sanft und nährend mit Vorsicht vor sich hin tröpfelt. Nicht wie eine Sturmflut über das Land fegt, ohne Rücksicht auf Verluste!

Darf ein Baum überhaupt beginnen zu sprießen, aus einem Samen, obwohl er nicht weiß, ob er es schaffen wird, seine Bestimmung zu erfüllen? Darf er weiter wachsen, obwohl der Winter härter werden könnte? Hat es überhaupt einen Sinn, sich dem zu stellen, was die Natur so zur Schau stellt? Hat es Sinn, sich den Wetterbedingungen zu stellen, ohne dass man weiß, wie es endet, wo es hinführt, wie weit er wachsen wird? 

Baum sei! Richte deine Äste auf, lass den Sturm an dir vorbeiziehen, den Wind durch deine Blätter fegen, schenke ihm deine farbigen Blätter, die du ohnehin fallen gelassen hättest. Schenke sie ihm, damit sie tanzen beim Abgang, lass ihm den Glauben, es wäre seine Stärke gewesen, der sie abgerissen hätte. Ist es wichtig, dass der Wind weiß, dass du sie hergegeben hast. Muss der Wind von dir hören, dass du zum Schluss der Sieger bist, weil du im Frühling wieder neue Blätter bringen wirst? Lass es gut sein und beuge dich dem Augenblick, denn stehst du starr, könntest du brechen! Beugen heißt, Demut zu zeigen, da steckt Mut drinnen, dich zu beugen, du wirst wieder aufstehen. Du wirst siegen! Du bist stark! Und du wirst wachsen daran, es wird dich größer werden lassen und du wirst stolz zeigen, dass du diesen Standort verdient hast! Der Sturm kann deine Äste verbiegen, aber nicht deine Wurzeln versetzen, außer du lässt los, du lässt die Erde los und dich fallen, dann beginnt eine neue Welt für dich! Was immer sie auch bringen mag!

Der Kreislauf des Lebens! Werden und vergehen, kommen und gehen! 

Diese Gedanken widme ich allen Frauen, die es schaffen, nach jedem Sturm die Kraft zu spüren, wieder aufzustehen, die es schaffen, sich zu beugen und doch sie selbst zu bleiben. Die Widrigkeiten des Lebens zu bestehen und zu wissen, dass der Tag der Sonne unweigerlich wiederkehrt!

Vergesst nie, wer ihr seid, was ihr seid und was für euch euer Universum ist. Jedem seine eigene Welt und Wahrheit!

Vielen Dank, für die Geduld, meine Worte zu lesen. Ich wünsche euch noch einen schönen Herbst und Stürme, die ihr leicht aushalten könnt!

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Wenn ich nackt vor dir stehe

©Gertraud Schnabel

Wenn ich nackt vor dir stehe und du mich mit den Augen betrachtest, schweigend wie immer, dann zeigst du mir alles, wie es ist, ohne Wertung deinerseits und doch…

Und doch zeigst du mir, was ich bin, wie ich fühle, schonungslos ehrlich und doch so unendlich verlogen!

In deinen Augen erkenne ich die Reinheit meiner Seele, diese unendliche Güte, mit der du mir zeigen kannst, wie schön ich bin, wie meine Augen dir zeigen, dass mein Lachen von innen kommt, mein ganzes Wesen dich erfreut!

Und doch sind dann wieder diese Momente wo du mich gnadenlos in die tiefste Hölle wirfst, dieser schonungslose Blick, jedes Detail betrachtend, verurteilend, bewertend, wie es nur dir möglich ist zu tun! Wobei es ja nicht wirklich du bist, es sind meine Gedanken über mich, sie sind in meinem Kopf verankert! Ich interpretiere, was du mir zeigst, ich interpretiere es nach meinem Empfinden über mich, so wie ich mich fühle in diesem Moment, denn du tust gar nichts! 

Bist nur da, neutral, stehst mir zur Verfügung, geduldig und lässt mir den Spielraum, in mir zu erkennen, was auch immer ich erkennen möchte! Die Einzigartigkeit meines Wesens, oder die pure Vernichtung meines verurteilenden Denkens über mich selbst! Du lässt mir die Wahl, in jedem Augenblick, schonungslos! Du schweigst, du hilfst mir nicht aus meiner Qual meines eigenen Denkens und du machst mich nicht weniger, wenn ich mich gut fühle! 

Je älter ich werde, je länger wir zusammen durchs Leben gehen, desto mehr lernst du mir, gnädig mit mir selbst zu sein! Mich anzunehmen, wie ich bin, wenn ich nackt vor dir stehe, gibst du mir die Zeit, zu erkennen, dass nur ich es bin, der mit sich im Reinen sein muss, um Frieden zu spüren, Frieden mit mir! Dann ist auch Friede mit dir!

Je länger ich mit dir lebe, desto weniger Macht gebe ich dir über mich! Ich habe aufgehört, mich dir entziehen  und akzeptiert, dass du da bist, obwohl es ja von Anfang an meine freie Wahl war, dich in meine Nähe zu bringen, da ich ja wusste, du wirst mir alles über mich zeigen, was ich über mich denke! 

Mein Spiegel – mein Freund – meine Feind, Aufzeiger der Polarität! Ich werde dich nicht abmontieren, ich werde dir nur den Platz zuweisen, der dir gebührt! Ich werde anerkennen, dass du mir nur spiegelst, was ich denke! Du bist nur da, um meine Gedanken über mich sichtbar zu machen! Ich lächle dir zu und bedanke mich bei dir! Friede sei mit mir!

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EIGENLOB STINKT – ist das so?

©Gertraud Schnabel

Wer glaubst du eigentlich, dass du schon bist? Was bildest du dir eigentlich ein, dass du glaubst, du bist etwas besonderes? Sei nicht so hochnäsig und glaub ja nicht, dass du etwas besonderes bist! Du glaubst doch wirklich, die Welt hat nur auf jemanden wie dich gewartet?!

Wer kennt sie nicht, diese Sätze aus unserer Kindheit? Und wie haben wir uns damit gefühlt?
Sie haben unser “selbst-Vertrauen” und unsere Wahrnehmung über unseren “selbst-Wert” gründlich kaputt gemacht, damit ganz sicher unser “selbst-Bewusstsein” auf immer verschwindet!

Ja so wuchsen wir heran, von Selbstzweifeln geplagt, unserer Einzigartigkeit und unseres Glaubens an unsere Talente beraubt. Lob und Liebe gab es für gutes Benehmen, was bedeutete, nichts zu fragen, noch weniger in Frage zu stellen, nur nachzuplappern und gut und artig den Wünschen der anderen genüge zu tun.

Nach der Schule, wenn wir dann erwachsen wurden, oder besser gesagt werden sollten, dann wurde von uns auf einmal verlangt, ein Bewerbungsschreiben abzugeben. Darin sollten natürlich unsere Begabungen stehen, wir sollten uns richtig als kleine Genies darstellen und auf die Frage beim Bewerbungsgespräch – warum sollen wir genau SIE nehmen und nicht einen der vielen anderen Bewerber da draußen – ganz selbstbewusst die Antwort geben und uns so richtig selbst beweihräuchern, um all die anderen zu überholen.

Jetzt, genau jetzt in diesem Moment, sollen wir dann uns selbst voll und ganz bewusst sein und dies mit einer Selbstsicherheit und Überzeugung von uns geben. Jedoch nur bis zu diesem Punkt, wo es dann um die Gehaltsfrage geht, ab da ist es dann wichtig, dass wir wieder wissen, dass unser Können und unsere Leistung nicht so viel wert sind, dass man bescheiden zu warten hat, was uns geboten wird, wie uns der zukünftige “Steuermann unseres Lebens” bewertet! Ja der zukünftige Steuermann unseres Lebens – denn nicht wir entscheiden dann wirklich, wie viel wir gewillt sind, dass wir unsere Arbeitsleistung zur Verfügung stellen wollen, es wird entschieden, wann und wie lange wir für ihn arbeiten müssen! Selbst an Tagen, die wir gnädigerweise frei haben, darf man in die Arbeit beordert werden und muss seine Freizeitaktivitäten oder auch seine wichtigen Familienangelegenheiten eben auf später verschieben.

Das heißt, mit dem Annehmen eines Stellenangebotes verkauft man seine Selbstbestimmtheit über sein eigenes Leben! Warum ist das so? Wer hat das so angeordnet? Wo würden Betriebe sein, die achtsam und Wert-schätzend mit den Mitarbeitern umgehen würden? Was sagt das Wort Mitarbeiter aus – ich arbeite in dieser Firma mit! Nicht mehr und nicht weniger! Wieso lässt sich dann jeder seine Seele abkaufen?

Wo ist das “Selbst bewusst sein” wieder hin? Ach ja, jetzt sind wir wieder am Anfang angekommen – was bildest du dir eigentlich ein, wer du bist? – sei doch froh, dass dich überhaupt wer nimmt!

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DIE SCHAM

©Gertraud Schnabel

Wer kennt sie nicht? Wen begleitet sie nicht schon sein ganzes Leben? Die Scham, für alles mögliche sollen wir uns schämen! 

Was wir getan haben, was wir gesagt haben, doch im Endeffekt sind es nur Dinge, Sätze oder Erlebnisse, die anderen nicht gefallen haben, weil sie selbst zu wenig Kühnheit oder Pfiffigkeit besitzen oder nicht keck oder unverfroren genug sind, das zu tun oder zu sagen, was ihnen am Herzen liegt!

Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass ich als Kind schon sehr oft geschimpft wurde mit den Worten – sei nicht so keck, frech, unverschämt – du sollst dich schämen, so etwas zu sagen, zu tun oder gar zu sein!

Doch wofür soll man sich schämen? Warum ist es dreist, zu sagen, was man denkt und fühlt? Warum soll ich mich schämen, zu fühlen, was eben an Gefühlen in mir ist?

Wie oft in der Vergangenheit hab ich beobachtet, wenn zu jemanden gesagt wurde – in den oder den Menschen brauchst dich gar nicht zu verlieben, denn es wäre dreist zu denken, dass der/die Andere das jemals erwidern würde. Seit wann richtet sich die Liebe nach Stand oder Einkommen? Die Liebe fragt nicht einmal, ob du ein ehrenwerter Mensch bist! Sie schwingt einfach!

Naja ich verstehe ja schon an sich nicht, warum es negativ behaftet ist, wenn man kühn, dreist, keck oder gewitzt ist und genau das sind aber Synonyme für Unverschämtheit – also nicht verschämt, also ohne Scham! Da wären wir schon, bei der Scham! Schön, wenn powervoll das gleiche ist, wie Unverschämtheit, nur etwas versteckter oder anders ausgedrückt – in eingedeutschtem Englisch! Und dennoch ist es ein ähnlicher Akt! Sich nicht zu schämen dafür, wer man ist, was man denkt oder mit Leidenschaft tun möchte, hat eine Kraft, die eben sehr powervoll ist!

Und dann stellt sich mir noch die Frage als Frau – wo genau kommt das Wort Schamhügel und Schamlippen her für unsere Vulva? Wer genau hat den Eingang zur menschlichen Entstehungsmöglichkeit so entwertet, so negativ behaftet, dass wir uns dafür schämen sollen, dass es existiert? Ich weiß noch, dass meine Großeltern mir immer eingebläut haben, da unten nicht hinzugreifen, die Finger davon zu lassen, das ist unrein… tja, wie sollte ich mich aber dort waschen, wenn ich doch unrein bin und nicht hin greifen darf? Ich habe es damals schon nicht verstanden! 

Wenn ich mich dafür schämen soll, voller Scham fühlen soll, dass ich eine Vulva habe, wie soll ich es dann bitte anstellen, mich einem Mann bedingungslos hinzugeben, ohne Scham? Denn in dem Moment wo sich ein Mann mit uns vereinen möchte, erwartet er von uns, dass wir mit uns im Reinen sind, im Einklang mit unserem Körperbewusstsein und jeder Mann schätzt es, wenn wir genau dann ein gewisses Maß an Keckheit an den Tag legen und mit einer Unverschämtheit und völlig unverfroren sich seinen Wünschen anpassen, seine Sinne damit reizen und ihn anstacheln?

Wohin in diesem Moment mit der Scham, die wir den Rest der Zeit an den Tag legen sollen, rot werden sollen und uns dafür schämen, dass wir die Erotik genauso schätzen, wie auch der Mann. 

Ich für meinen Teil ziehe die Bezeichnung Venushügel vor, da die Venus ja für die Weiblichkeit steht, ein Symbol für Erotik ist und uns unserem Ursprung wieder näher bringt. Dass wir uns ganz in Ordnung fühlen dürfen, wir unsere Sinneslust als etwas angenehmes erleben können! 

Wobei, jeder der mich kennt weiß, ich frage niemanden mehr, wie ich mich fühlen darf, ich fühle mich einfach! Ich frage nicht mehr, was erlaubt ist, da ich nicht mal weiß, wer überhaupt außer mir selbst, berechtigt wäre, mir zu erlauben, was ich tun, denken und fühlen darf! 

Ich denke, genau das macht mich geeignet, eine würdige Präsidentin der Chuzpe Wortspielakademie zu sein! 

Ich werde immer wieder mal gefragt, wofür Chuzpe steht – es kommt aus dem hebräischen und bedeutet eben genau das – frech, unverschämt, dreist, keck, kühn, gewitzt, unverfroren, pfiffig!

Also jeder, der seine eigene Chuzpe wieder fühlen möchte, sich selbst wieder spüren und wahrnehmen möchte, ist bei uns herzlich willkommen!

Nicht umsonst ist eines meiner Lebensmottos ist – 

 VERNÜNFTIG  ist wie tot – nur VORHER!

In diesem Sinne, lebt, liebt euch in euerer Einzigartigkeit und ohne Scham, seid einfach ihr selbst!

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Scrabble-Deutsche Sprache

Vereinfachung der deutschen Sprache in nur 5 Schritten

Erster Schritt: Wegfall der Großschreibung

einer sofortigen einführung steht nichts mehr im weg, zumal schon viele grafiker und werbeleute zur kleinschreibung übergegangen sind 

zweiter schritt: wegfall der dehnungen und schärfungen

diese masname eliminirt schon di gröste felerursache in der grundschule, den sin oder unsin unserer konsonantenverdopelung hat onehin nimand kapirt 

driter schrit: v und ph ersetzt durch f, z ersetzt durch s, sch verkürtzt auf s

das alfabet wird um swei buchstaben redusirt, sreibmasinen und setsmasinen fereinfachen sich, wertfole arbeitskräfte könen der wirtsaft sugefürt werden 

firter srit:g, c und ch ersetst durch k, j und y ersetst durch i

ietst sind son seks bukstaben auskesaltet, di sulseit kan sofort fon neun auf swei iare ferkürtst werden, 

anstat aktsik prosent rektsreibunterikt könen nütslikere fäker wi fisik, kemi oder auk reknen mer kepflekt werden. 

fünfter srit:wekfal fon ä-, ö- und ü-seiken

ales uberflusike ist ietst auskemertst, di ortokrafi wider slikt und einfak. naturlik benotikt es einike seit, bis diese fereinfakung uberal riktik ferdaut ist, fileikt ein bis swei iare. anslisend durfte als nekstes sil di fereinfakung der nok swirikeren und unsinikeren kramatik anfisirt werden. 

…und fertik war di holandise sprake! 

(Netzfund – Autor unbekannt)

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